400 Jahre Hochschule in Passau. Akademische Bildung und ihre Institutionen 1622 bis 2022

400 Jahre Hochschule in Passau. Akademische Bildung und ihre Institutionen 1622 bis 2022

Organisatoren
Verein für Ostbairische Heimatforschung e.V.; Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen (IKON)
Ort
Passau
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
30.09.2022 - 01.10.2022
Von
Eva-Maria Schreiner / Simon Meier, Professur Bayerische Landesgeschichte und europäische Regionalgeschichte, Universität Passau

Das Symposium „400 Jahre Hochschule in Passau. Akademische Bildung und ihre Institutionen 1622 bis 2022“ fand im Rahmen des Festprogramms „400 Jahre Akademische Tradition in Passau. Von der Jesuitenhochschule zur modernen Universität“ statt. Schon an den Initiatoren wurde der interdisziplinäre Anspruch der Veranstaltung deutlich: Entsprechend den Forschungsbereichen des Vereins für Ostbairische Heimatforschung und des Instituts für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen (IKON) trugen Vorträge aus unterschiedlichen Fachrichtungen dazu bei, ein multiperspektivisches Bild lokaler Hochschultradition zu zeichnen.

STEFAN BAUBERGER (München) ordnete die dominierende Rolle des Jesuitenordnens innerhalb des europäischen Bildungssystems der Frühen Neuzeit in das Spannungsfeld jesuitischer Denktraditionen ein. Er definierte dabei drei konkrete Spannungsfelder: die Ausrichtung auf das Göttliche gegenüber einer großen Weltoffenheit; eine hohe, auf die Bedürfnisse der Zeit reagierende Anpassungsfähigkeit gegenüber der Einfügung in den kirchlichen Rahmen sowie einen in der neuzeitlich-humanistischen Tradition stehenden Individualismus im Gegensatz zur Unmittelbarkeit jedes Menschen vor Gott. Wie sich diese Spannungsfelder in der jesuitischen Arbeit niederschlugen, beleuchtete Bauberger kritisch anhand der jesuitischen Positionen innerhalb von Gegenreformation, naturwissenschaftlichem Diskurs, der Chinamission und insbesondere der jesuitischen Schulgründungen. Letztere seien ein Zeichen von Flexibilität, indem der Orden auf die Nöte der Zeit reagierte, Bildung in die Breite trug und zwischen humanistischen und christlichen Traditionen neue Vermittlungsformen entwickelte.

HANNELORE PUTZ (Passau) gab einen historischen Überblick über die jesuitischen Bildungseinrichtungen in Passau, von der Gründung einer Niederlassung im Jahr 1612 bis zur Auflösung des Ordens. Die Aufgaben der Jesuiten umfassten primär die Erziehung der Jugend, die Ausbildung des Diözesanklerus und die Hebung der Volksfrömmigkeit. Im Jahr 1622 markierte die Eröffnung einer fünften Gymnasialklasse für das Theologiestudium gleichzeitig den Beginn der akademischen Tradition in Passau. Sukzessive entwickelten sich die florierenden jesuitischen Institutionen zum Bildungsmittelpunkt für die gesamte Region, wobei sie bedeutende religiös-identitätsstiftende Funktionen für die Passauer Gesellschaft erfüllten. Jesuitenkollegien, denen laut der jesuitischen Studienordnung Lehr- und Personalautonomie zustand, fungierten als Bildungs- und Seelsorgeeinrichtungen gleichermaßen. Das Bildungsmonopol der Jesuiten ging jedoch zu Ende, als von den Passauer Bischöfen verstärkt aufklärerische Reformen ausgingen. Die allgemeine Aufhebung des Ordens durch Papst Clemens XIV. im Jahr 1773 führte zu einer Krise des höheren Bildungswesens, die auch durch die Etablierung neuer Konzepte nur langsam überwunden werden konnte.

SANDRA KRUMP (München) verdeutlichte in ihrem Vortrag den Zusammenhang von Jesuitentheater und Hochschultradition. Anhand der Jesuitendramen zeigte sie die klare Rezeption des Ordens von zeitgenössischen pädagogischen wie politischen Diskursen auf. So sollten die jungen Darsteller durch selbstbewusstes Auftreten und intelligente Textinterpretation zu Führungspersönlichkeiten geformt werden. Der Charakter einer Bildungsveranstaltung mit allen Sinnen, eines „barocken, multimedialen Spektakels“, erstreckte sich aber auch auf die Zuschauer, darunter nicht selten Bischöfe oder Kaiser, und gewann dadurch politische Dimensionen. Krump verdeutlichte dies am Beispiel mehrerer ausgewählter Stücke des Passauer Jesuitentheaters. In der Umbruchphase des Dreißigjährigen Krieges wurde dabei in einem Drama nicht weniger als die Frage nach der Rechtfertigung des (Glaubens-)Krieges am Beispiel eines kaiserlichen Namensvetters verhandelt und fürstliches Handeln mahnend bewertet. Das Jesuitentheater zeichnete sich somit trotz der finanziellen Abhängigkeit von fürstlichen Sponsoren durch geistige Freiheit aus.

MARKUS EBERHARDT (Passau) machte zu Beginn seines Vortrags deutlich, dass sich zur Musikgeschichte der Jesuiten in Passau lediglich punktuelle Aspekte herausarbeiten ließen. Dieses Quellendefizit sei hauptsächlich durch die Auflösung des Ordens und die Säkularisation erklärbar. Die Passauer Jesuiten besaßen zwar eine eigene Musiktradition, diese wirkte jedoch über die rein inhaltliche Vermittlung an der Hochschule selten in die gesellschaftliche Breite. Deshalb konnte die Passauer Hofmusikkapelle stets eine dominierende Rolle in der Stadt beibehalten. Historisch eindeutig nachweisbar sind lediglich die Existenz einer Orgel in der jesuitischen Studienkirche St. Michael und der Ankauf einer Orgeltabulatur, vorrangig zu Lehrzwecken. Die Jesuiten in Passau bedienten sich gegenüber der barocken Musik am Domhof einer eher konservativen Musiktradition, bestehend aus klassischer Vokalpolyphonie und Gregorianischem Choral. Kontrastiert wurde dieser Traditionalismus hingegen dadurch, dass die Jesuiten als spirituelle Begleiter der Marianischen Bürgerkongregation wirkten. Diese gab innovative Musikstücke in Auftrag, sodass auch die Jesuiten an der Kreation einer Musikkultur für das 19. Jahrhundert mitwirkten.

Den Alltag der Passauer Bevölkerung in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ordnete MARTIN HILLE (Passau) in den „apokalyptischen Reigen“ von Krieg, Pest und Hunger ein. Die beständigen Ängste vor kriegerischen Konflikten und Seuchen definierte er als „ständeübergreifende Alltagserfahrungen“, die seit 1610 auch die Passauer Studentenschaft betrafen. Zunächst skizzierte Hille die demographischen Entwicklungen, um anschließend unter anderem anhand der Passauer Infektionsordnung von 1625 und der sich intensivierenden Wallfahrtsbewegung Ängste und Bewältigungsstrategien aufzuzeigen. Das Verhältnis zwischen Bürgerschaft und Studenten in Passau sei in diesem Zeitraum nicht konfliktfrei gewesen, eine Verrohung der Studentenschaft sei seit dem Dreißigjährigen Krieg auch an anderen katholischen Universitäten und Seminaren zu beobachten. Unter anderem wurde die libertas scholastica ausgenutzt, um der städtischen Gerichtsbarkeit zu entgehen, was an Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem Stadtrichter und dem Rektor des Jesuitenkollegs nachweisbar ist.

BRITTA KÄGLER (Passau) begann ihre Ausführungen mit einem definitorischen Umriss der Begriffe „Aufklärung“ und „Neuhumanismus“, um anschließend herauszustellen, dass sich auch spezifisch katholische Ausformungen der Aufklärung entwickelten. Diese im englischen Sprachraum als „Catholic Enlightenment“ bezeichneten Strömungen zielten auf eine innere Erneuerung von Kirche und Glaube ab, wobei Frömmigkeit und Aufklärung miteinander in Einklang gebracht werden konnten. Nach diesen geistesgeschichtlichen Grundlinien widmete sich die Referentin den Entwicklungen in Passau. Da sie das Staatswesen als übergeordnet erachteten, opponierten die aufgeklärten Passauer Fürstbischöfe gegen das autonome jesuitische Bildungsmonopol. Die Fluktuation des jesuitischen Personals und die nicht mehr zeitgemäß erscheinende Starrheit der Lehre führten zu systematischen Mängeln, die nach Reformen verlangten. Trotz der Aufhebung des Ordens im Jahr 1773 wurde der Unterricht in Passau zunächst von den ehemaligen Jesuiten als Weltpriestern weitergeführt. Erst am Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert wandelten sich die Rahmenbedingungen für Passau grundlegend: Die Abtrennung des österreichischen Bistumsteils, der Zusammenbruch im Zuge der Koalitionskriege und die Säkularisation ließen den Priesternachwuchs einbrechen. Diese Einschnitte beförderten die Entwicklung eines aufgeklärten Bildungswesens im 19. Jahrhundert maßgeblich.

HANS-CHRISTOF KRAUS (Passau) betonte gleich zu Beginn seines Vortrages, dass der Zeitabschnitt zwischen 1833 und 1933 „kein Glanzpunkt“ der Passauer Hochschulgeschichte sei. Vor dem Hintergrund des Systems Metternich und der Karlsbader Beschlüsse stellten die Furcht vor Radikalisierung und finanzielle Schwäche maßgebliche Voraussetzungen für die Bildungsinstitutionen in Bayern dar. Universitätsneugründungen waren damit undenkbar. Der andererseits steigende Bedarf an akademisch ausgebildetem Personal wurde durch den Ausbau des Lyzealwesens zu kompensieren versucht. Als kirchlich dominierte Ausbildungsstätten für den Priesternachwuchs waren diese universitätsähnlich, aber dezentral und damit überschau- und kontrollierbar. Charakteristisch war wegen anhaltender Angst vor Unabhängigkeitsbestrebungen die völlige Abwesenheit der Lehr- und Lernfreiheit und einer strengen Disziplinierung aller Lebensbereiche der Studierenden. Unter anderem wegen schlechter materieller und personeller Ausstattung und mangelnder Nachfrage geriet das Lyzeum allerdings im Verlauf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in eine Krise. Mit dem Verweis auf strukturelle Probleme und anhand von Reformversuchen zeichnete Kraus die Entwicklung in Passau nach, wo 1923 die Umbenennung in Philosophisch-Theologische Hochschule erfolgte.

Die Sprechweise der Studierenden an der Universität Passau zu untersuchen, bildete das Anliegen von GÜNTER KOCH (Passau). Die historische Studentensprache zeichnete sich besonders durch einen spezifischen Gruppenwortschatz aus. Als Kennzeichen der historischen Studentensprache definierte Koch in Anlehnung an die Gaunersprache eine „hyperbolisch-grobianische Tendenz“, Entlehnungen aus anderen Sprachen und metaphorische Formulierungen. Die heutige Studentensprache verfolge im Gegensatz dazu keine Abgrenzung von anderen Gesellschaftsschichten mehr, sondern setze sich aus Soziolekten unterschiedlicher gesellschaftlicher Einflüsse zusammen. Kochs Erhebung zum Sprachverhalten an der Universität Passau habe gezeigt, dass Studierende je nach Situation ihre Sprechweise anpassen. Zudem etablierten sich spezielle Bezeichnungen für Personen oder Orte an der Universität Passau. Als übergeordnete Ergebnisse seiner Untersuchung hielt Koch fest, dass die Sprechweise der Studierenden in Passau eine große Heterogenität besitze, Bezüge zur Jugendsprache aufweise und die spätere berufliche Orientierung widerspiegle.

Im Festvortrag beleuchtete WALTER SCHWEITZER (Passau) die Gründungsgeschichte und die ersten Jahrzehnte der Universität Passau. Die Hebung des „Bildungskapitals“ vor Ort und eine „Impulssetzung“ in die Region hinein führte er als zentrale Motive der Universitätsgründung an. Schweitzer hob dabei hervor, dass schon der Strukturbeirat eine fachspezifische Fremdsprachenausbildung gefordert habe, was er als „Wegweiser in die Zukunft“ charakterisierte. Ausführlich ging Schweitzer auf Kontroversen ein, welche die Entwicklung der Universität begleitet hatten – etwa die Auseinandersetzungen um das Universitäts-Siegel und den Abriss der inoffiziellen Studentenwohnanlage „Ghetto“ – und zeichnete damit ein Bild der Hochschulgeschichte als prägendem Teil der regionalen Geschichte. Die enge Verbindung von Universität und der Stadt Passau sowie ihren Einwohnerinnen und Einwohnern setzt sich bis hin zu aktuellen Projekten wie der Universitätserweiterung am Spitzberg fort.

HELMUT BÖHM (Passau) veranschaulichte die Umsetzung der nationalsozialistischen Gleichschaltungspolitik im Bildungswesen anhand des Passauer Hochschulrektors Franz Xaver Eggersdorfer. Da das NS-Regime Christentum und Nationalsozialismus als unvereinbar betrachtete, wurde es sukzessive aus dem öffentlichen Leben verdrängt. Die staatlichen Pläne zur Reglementierung des universitären Lehr- und Lernwesens bezweckten eine vollkommene institutionelle Aushöhlung, die mit einer gezielten Auflösung der Fakultäten unter dem Argument der „vernünftigen Planung“ enden sollte. Zu Kriegsbeginn erfolgte zwar die Schließung aller Philosophisch-Theologischen Hochschulen, doch gleichzeitig sei ein temporärer „Burgfrieden“ geschlossen worden, betonte Böhm. Der Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Passau, Franz Xaver Eggersdorfer, musste aufgrund seiner entschiedenen Gegnerschaft zum Nationalsozialismus staatliche Repressalien erleiden. Unter anderem wurde er von einer Gruppe aufgehetzter Bürger vor seinem Wohnhaus bedroht. Eggersdorfer konnte bei Verhandlungen in München erreichen, im Einvernehmen aus dem Staatsdienst entlassen zu werden.

Der Vortrag von CHRISTIAN HANDSCHUH (Passau) widmete sich der Entwicklung der akademischen Theologie in Passau von der Nachkriegszeit bis zum Abbau der Katholisch-Theologischen Fakultät. In einer ersten Phase florierten die Hochschulen trotz der personellen und räumlichen Herausforderungen der Nachkriegszeit dank der Auslagerung von universitären Vor- und Begleitstudien, was auch Passau starken Zulauf bescherte. Es verwundere, so Handschuh, dass im Fachbereich Theologie nichts unternommen wurde, um die Studierendenzahlen zu erhöhen: Es gab im Jahr 1978, als die Katholisch-Theologische Fakultät als Einrichtung der Universität Passau gegründet wurde, nur 56 Theologiestudierende, denen 13 Lehrstühle gegenüberstanden. Dieses quantitative Missverhältnis bedeutete von Anfang an ein „Legitimitätsproblem“. Zwar seien die Studierendenzahlen in der Folgezeit gestiegen, ein volles Tableau an theologischen Lehrstühlen war aber gerade für die zunehmend dominierende Lehrerausbildung nicht nötig. 1994 definierte der Bayerische Oberste Rechnungshof deshalb zehn Professuren als ausreichend. In den frühen 2000er-Jahren ergab sich durch die Einführung von Studiengebühren auf das Zweitstudium zudem ein neues, stark vermindertes Bild der realen Studierendenzahlen, weshalb der Freistaat 2006 entschied, den Fakultätsstatus ruhen zu lassen.

Über den städtebaulichen Ideenwettbewerb von 1976 anlässlich der Gründung der Universität Passau referierte ELENA MÜHLABUER (Passau). Für den Neubau der Universität hatte sich wegen der Nähe zur Stadt und der großzügigen Erweiterungsmöglichkeiten ein Standort am Inn durchgesetzt. Den Beginn markierte das Philosophikum, das als Brücke zum bestehenden Nikolakloster fungieren sollte. Da der für den restlichen Campus ausgeschriebene Architekturwettbewerb keinen klaren Sieger hervorbrachte, erging an die vier favorisierten Architekturbüros die Bitte, ihre Entwürfe zu überarbeiten. Das so entstandene architektonische Gesamtkonzept der Universitätsgebäude zeichnete sich durch seine gleichmäßigen Formen aus. ALEXANDRA BINDER (München) präsentierte den Wettbewerb zur Erweiterung der Universität auf dem Spitzberg (2019 bis 2021). Der gekürte Entwurf sieht vor, das Gebäude als Hör- und Konzertsaal gleichzeitig zu nutzen. Der Begegnungsraum Universität soll dadurch näher an die Stadt heranrücken, das Wissenschaftszentrum als neues Tor zur Stadt fungieren. Binder betonte, der Neubau werde sich durch seine transparente Gestaltung mit Glasfassaden sowie durch nachhaltige Raumkonzepte mit Photovoltaik-Anlagen und begrünten Dächern auszeichnen.

Mit Blick auf die zukünftige Entwicklung der Universität widmete sich der Vortrag von JÖRG SCHEFFER und WERNER GAMERITH (Passau) den Themen Nachhaltigkeit und Innovation als weichen Standortfaktoren und Imageträger. Das Prädikat „schönster Campus“ (2009) sei für Passau Auszeichnung und Herausforderung zugleich, da sich die Universität in einer permanenten Wettbewerbssituation befinde. Wachsende Mobilität unter den Studierenden führe auch zu wachsenden Ansprüchen dieser Zielgruppe. Innerhalb von Marketingkampagnen würden Nachhaltigkeitskonzepte mittlerweile eine wichtige Rolle spielen. Die singulären Standortfaktoren in Verbindung mit dem Anspruch der Nachhaltigkeit müssten zur Formierung eines „narrativen Konzeptes“ für Passau als idealem Studienort genutzt werden, so Gamerith. Darunter fielen beispielsweise die Wahrnehmung des Campus als gleichzeitig grün und innerstädtisch oder das innovative Konzept der Wärme- und Energieversorgung.

Allen Vorträgen des Symposiums „400 Jahre Hochschule in Passau“ war trotz ihrer unterschiedlichen Akzentuierungen in den jeweiligen Zeitabschnitten gemein, dass sie Universitätsgeschichte stets im Kontext des gesellschaftlichen Gefüges betrachteten. Die Jesuiten-Hochschule und ihre Folgeinstitutionen, seit 1978 die Universität Passau, existierten nicht für sich alleine, losgelöst von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlich-kulturellen Rahmen, sondern wurden wesentlich durch äußere kirchliche und später staatliche Einflüsse geformt, mussten sich – den äußeren Reizen entsprechend – anpassen. Die Hochschultradition prägt(e), eingebettet in die jeweiligen regionalhistorischen Entwicklungen, Stadt und Umland von Passau in außerordentlicher Weise.

Konferenzübersicht:

Stefan Bauberger (München): Die jesuitische Denktradition

Hannelore Putz (Passau): Jesuitische Bildungsinstitutionen in Passau

Sandra Krump (München): Das Theater der Jesuiten und dessen Bedeutung für die jesuitische Pädagogik

Markus Eberhardt (Passau): Die Musikgeschichte der Jesuiten in Passau

Martin Hille (Passau): Höfischer, bürgerlicher und studentischer Alltag in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts

Britta Kägler (Passau): Akademische Bildung zwischen aufklärerischem Impetus und neuhumanistischem Bildungsideal

Hans-Christof Kraus (Passau): Das Lyzeum und die Philosophisch-Theologische Hochschule von 1833 bis 1933

Günter Koch (Passau): Studentensprache

Präsident Ulrich Bartosch (Passau) / Bischof Stefan Oster (Passau): Grußworte

Walter Schweitzer (Passau): Festvortrag: Die Gründung der Universität Passau und die ersten Jahrzehnte

Helmut Böhm (Passau): Die Einschränkung des Theologiestudiums und die Restriktionen in der NS-Zeit mit dem Beispiel Franz Xaver Eggersdorfer

Christian Handschuh (Passau): Die Theologie in Passau. Von der Hochschule über die Fakultät zum Department

Elena Mühlbauer (Passau) / Alexandra Binder (München): Städtebaulicher Ideenwettbewerb 1976 und Wettbewerb Spitzberg 2021

Werner Gamerith / Jörg Scheffer (Passau): Nachhaltigkeit und Innovationen als weiche Standartfaktoren und Imageträger der Universität(sstadt) Passau

Präsident Ulrich Bartosch (Passau): Schlusswort: Chancen und Zukunft der Universität Passau